Jagdszenen aus Bayern

Jagdszenen aus Bayern

Bayern kommt nicht zur Ruhe. Morgen geht’s los mit der neuen Raucherhatz. Diesmal in den Rathäusern.
Diejenigen, die es nicht ertragen können bzw. wollen, dass es immer noch Raucher gibt in den Kneipen des Freistaats (und dass man die nicht deswegen anzeigen kann), rufen zum letzten Gefecht.


Flächendeckend zuplakatiert haben sie Bayern schon. Die Plakate zeigen ein riesiges Rauchverbotsschild, mithin das goldene Kalb der Antiraucher, darüber den Imperativ „Eintragen!“. Damit ist der Ton schon mal ganz gut getroffen. Unzählige Propaganda-Flyer flattern unbestellt in Briefkästen … zumindest an Geld scheint es nicht zu fehlen.
Bis 2. Dezember wollen sie nun auch auf der Straße Passanten ansprechen und zur Unterschrift unter ihr Apartheidsbestreben zu bewegen. Na, wie mag ein solcher Dialog klingen? „Sie wollen doch auch nicht, dass wir wieder überall legal vergiftet werden, oder?“ – „Wieso, ich habe gedacht …“ – „Eben, gell! Haben Sie gedacht! Aber nix is! Also helfen Sie mit Ihrer Unterschrift, das Schlimmste zu verhüten!“ … oder vergleichbar.

Das Netzwerk Rauchen hat anlässlich dieser Rattenfängeraktion eine neue Folge der beliebten Reihe „Neues vom Schelm“ herausgebracht: „Die Stunde der Fanatiker“.
Auch kann dort jeder, der noch nicht genau weiß, wie heftig sein Herz für den Nichtraucherschutz schlägt, den „Fanatiker-Test“ machen.

Außerdem kritisiert das Netzwerk in Offenen Briefen an die beteiligten Parteien ÖDP, SPD und Grüne das seltsame Zustandekommen dieses Plebiszits, genauer: den merkwürdigen Schulterschluss von Rot und Grün bis Rechtsaußen, die Fragen aufwerfende Finanzierung und die unbelegte Existenz eines „Bündnis rauchfreie Gastronomie“.

Red.