(Originaltitel: A Little Idle Theory)
Heute kommt Frank auf seine Müßiggangstheorie (Idle Theory) zu sprechen, ein insgesamt wirklich beachtliches Werk, das die Zusammenhänge und die Wechselbeziehungen von Beschäftigungs- und Feierabendzeiten beleuchtet und analysiert, ganze Kulturepochen und deren Entwicklung umfassend.
Das komplette Übersetzen allerdings würde mein eigenes Müßiggangsquantum deutlich überziehen, deshalb hier nur ein kleiner Ausschnitt für heute, in dem das Rauchen vorkommt, unser gemeinsames Thema, und das kommt da öfter mal zur Sprache (nicht umsonst ist auch Franks Symbol für „Freizeit“ ein sitzendes, rauchendes Figürchen). Wer sich näher für Franks Müßiggangstheorie interessiert – was sich durchaus lohnt -, dem sei empfohlen, im englischen Original mitzulesen (Link s. unten), und das nicht nur heute, denn verschiedene Aspekte der Idle Theory kommen immer wieder mal vor.
Frank:
„[…] Wenn der allgemeine Müßiggang zunimmt und immer mehr Leute immer mehr Freizeit haben, entsteht natürlich ein Bedarf an Cafés und Bars zum Entspannen, sowie an Casinos, Fußballstadien, Kinos, Theater, Museen, Kunstgalerien und Touristenzentren, zur Versorgung faulenzender Menschen, denen Zeit zur Verfügung steht.
Es ist auch möglich, dass das, was in freizeitarmen Gesellschaften Müßiggang fördert (und moralisch unbedenklich ist), in freizeitreichen Gesellschaften zu etwas wird, was Müßiggang einschränkt (und moralisch bedenklich ist). Freizeit ist Zeit, in der die Leute tun können, was sie wollen, nicht was sie müssen. Und die Einschränkung der Auswahl möglicher Felder der Freizeitbeschäftigung durch Rauchverbote, Alkoholverbot, Drogengesetze, Spielbeschränkungen, ist eine Begrenzung der Anzahl an Freizeitbeschäftigungen und damit eine Aufkündigung der mit dem Müßiggang einhergehenden Freiheit. Was nützt die Freizeit, wenn man sie nicht verbringen kann, wie es einem passt?
In einer Welt, in der notwendige Arbeit verschwindet, können unsere modernen Anti-Raucher-Eiferer auch versuchen, Beschäftigungen für sich selbst zu erfinden (oder wiederzuerfinden). Eine durch die Möglichkeit der Verhinder- oder Heilbarkeit epidemischer Krankheiten wie Malaria und Typhus überflüssig werdende Ärzteschaft hat nun Übergewicht und Rauchen als völlig neue Krankheiten wiedererfunden. Auf diese Weise haben sie es fertiggebracht, sich Arbeit und Einkommen zu erhalten, indem sie Phantomkrankheiten bekämpfen, als seien es echte. Und andere Alarmtrommler haben den Phantomfeind der Erderwärmung erschaffen und rechtfertigen damit ihre Weiterbeschäftigung. Beide behaupten, wichtigen Aufgaben nachzugehen und wenden doch nur ein riesiges Maß an Arbeit dafür auf, im Müßiggang vernachlässigbare Gewinne zu erzielen (in Form von Gesundheit oder Sicherheit). Als solche sind sie eher eine Belastung als ein Gewinn für die Gesellschaft und reduzieren die allgemeine Freizeit eher, als sie zu mehren. […]“
Original: https://cfrankdavis.wordpress.com/2015/08/16/a-little-idle-theory/
Frank Davis auf der Netzwerk Rauchen – Facebook-Gruppe: https://www.facebook.com/groups/NetzwerkRauchen/search/?query=frank%20davis