EIN PAAR GEDANKEN ÜBER DIE BRITISCHE ÄRZTE-STUDIE

EIN PAAR GEDANKEN ÜBER DIE BRITISCHE ÄRZTE-STUDIE

Frank Davis auf Deutsch

(Originaltitel: Some Thoughts on the British Doctors’ Study)

Frank:

„Bei Junican [einer von Frank Stammkommentatoren und Betreiber des englischen Blogs ‚Bolton Smokers Club‘] gibt es einen Artikel, in dem es z. T. über die Britische Ärzte-Studie geht [das ist die Doll/Hill-Studie] und in dem diese Grafik abgebildet wird, die zeigt, dass Raucher früher sterben als Nichtraucher (Anm.: wegen der Grafik siehe Links):

Er schreibt:
»Was das Diagramm zeigt, ist die durchschnittliche Änderung der Lebenserwartung, keine ‚Todesursache‘. Das heißt, die Raucher können aus allen möglichen Gründen gestorben sein und die Nichtraucher ebenso. Alle möglichen Faktoren kommen für die Todesfälle in Frage. Die Grafik zeigt nicht, dass das Rauchen die Ärzte zehn Jahre vorzeitig umgebracht hat. Sie zeigt lediglich, das Rauchen könnte ein Faktor am Tod der Raucher gewesen sein. DAS IST ALLES.«

Ganz recht. Aber mir kam heute in den Sinn, dass die Studie, da von 1956 bis 2004 durchgeführt, in einer Zeit stattfand, als der Krieg gegen das Rauchen (und somit die Raucher) in Großbritannien gerade in Fahrt kam. Er hat nicht am 1. Juli 2007 angefangen, als ich mir erst richtig klar darüber wurde. Raucher sind fast sicher auch lange vorher schon verfolgt worden; es darf getrost angenommen werden, dass ihnen auch schon vor diesem Datum der Arbeitsplatz gekündigt, die Wohnung weggenommen und medizinische Behandlung verweigert wurde. Seit der Krieg gegen die Raucher von Ärzten geführt wird, ist es sogar sehr wahrscheinlich, dass die weiterhin rauchenden Ärzte innerhalb ihres Berufsstands immer mehr an den Rand gedrängt wurden (verweigerte Beförderungen und Gehaltserhöhungen usw.). Und dass es nicht das Rauchen war, was sie früher dahingerafft hat, sondern der Krieg gegen die Raucher.

Beispielsweise wurden in der Nazizeit eine ganze Menge Leute in Konzentrationslagern festgehalten, und gewöhnlich wurden Juden am allerschlimmsten behandelt. Eine Studie über die Häftlinge in Konzentrationslagern (wenn es denn irgendwelche Aufzeichnungen gegeben hätte) hätte also ggf. aufgezeigt, dass Juden nicht so lange leben würden wie Nichtjuden. Ich habe die obige Grafik übernommen, um dieses Missverhältnis darzustellen (Anm.: wegen der Grafik siehe Links):

Natürlich war der Grund für ihren frühen Tod nicht das Judentum, sondern dass sie deswegen zwischen 1933 und 1943 verfolgt wurden. So war es vielleicht auch für die Raucher [in der Studie] nicht der Grund für ihren frühen Tod, dass sie Raucher waren, sondern dass sie als Raucher zwischen 1954 und 2004 verfolgt wurden.

Eine interessante Sache an der Britischen Ärzte-Studie war, dass die Raucher nur ein einziges Mal über ihre Rauchgewohnheiten befragt wurden, nämlich ganz am Anfang der Studie, wo um die 87 % (derer, die geantwortet haben) angaben, sie seien Raucher. […]

Die Britische Ärzte-Studie mag also tatsäclich ein wesentlicher Bestandteil des Kriegs gegen die Raucher gewesen sein – oder vielmehr des wichtigeren Kriegs gegen rauchende Ärzte – und zugleich ein Nachweisdokument ihrer erfolgreichen Beseitigung.“

Original: https://cfrankdavis.wordpress.com/2015/08/24/some-thoughts-on-the-british-doctors-study/

NWR-FB: https://www.facebook.com/groups/NetzwerkRauchen/permalink/10152910697001595/

Frank Davis auf der Netzwerk Rauchen – Facebook-Gruppe: https://www.facebook.com/groups/NetzwerkRauchen/search/?query=frank%20davis

Red.