(Originaltitel: Not Cultural Change but Cultural Division)
Frank zitiert Deborah Arnott, die Antiraucher-Päpstin von Großbritannien, die kürzlich in einem Blatt namens „New Scientist“[!] Folgendes zum Besten gegeben hat:
»Ein Brief eines nichtrauchenden Strafgefangenen mit Lungenkrebs, bestürzt darüber, dass er gezwungen war, seine Zelle mit Rauchern zu teilen, überzeugte mich, dass das Rauchen im Gefängnis ein Menschenrechtsthema ist.
Mehr noch als an öffentlichen Orten wie Kneipen, denn die Gefangenen haben ja nicht die Wahl, ob sie sich dort aufhalten wollen oder nicht.«
Frank:
„Rechte, dachte ich,
wären etwas, was jeder hat. Aber in diesem Fall scheint ein Gefangener
alle Rechte zu haben, und der Rest kann zum Teufel gehen.
Falls (oder, wie es aussieht: wenn) das Rauchen in den Gefängnissen verboten wird, werden rauchende Häftlinge ganz einfach dazu gezwungen, es aufzuhören. Und selbst Arnott gibt zu, dass um die 80% der Häftlinge Raucher sind. Das bedeutet dann gleichzeitigen Entzug für mehr oder weniger die gesamte Gefängnisbelegschaft. Ich kann mir kaum ein besseres Rezept für Aufruhr vorstellen als eine solche zusätzliche Strafe.“
Frau Arnott endet mit den Worten:
»Der
kulturelle Wandel, der überall sonst in der Gesellschaft stattgefunden
hat, muss auch in die Gefängnisse Einzug halten, so dass Insassen und
Personal die Schädigung durch Passivrauch nicht mehr in Kauf nehmen
müssen. Danach werden wir uns, genauso wie bei den rauchfrei gewordenen
Kneipen, alle fragen, worum es bei dem ganzen Getue überhaupt ging.«
Frank:
„Echter
kultureller Wandel ist etwas, was sich im Lauf der Zeit nach und nach
abspielt, wenn Einzelpersonen sich dazu entscheiden, ihre Überzeugungen
und Gewohnheiten zu ändern. Die Einführung drakonischer Rauchverbote, ob
nun im Gefängnis oder in der Gesellschaft insgesamt, setzt sich über
persönliche Entscheidung hinweg und steht somit echtem kulturellen
Wandel entgegen.“
Und sollte das Rauchverbot gelockert werden,
z.B. durch die Einführung von Raucherräumen in Pubs (wie von der wie von
der britischen Partei UKIP vorgeschlagen), wird die Spaltung der Kultur
erst richtig zu sehen sein, sagt Frank.
Raucher werden sich
weiterhin zu Rauchern gesellen, Antiraucher zu Antirauchern. „Denn was
einmal eine einheitliche Kultur war, ist in zweierlei (verfeindete)
Kulturen auseinandergebrochen.“
„Es ist also kein kultureller
Wandel, was wir seit der Verhängung des Rauchverbots vor 8 Jahren erlebt
haben, sondern eine kulturelle Spaltung. Wo es nach Kulturwandel
aussah, tat es das nur, weil das Trugbild einer allgemeinen Zustimmung
aufgebaut wurde – bei völliger Ignorierung der Raucher.
Leute wie
Deborah Arnott konnten die Illusion einer kulturellen Solidarität bisher
sehr erfolgreich aufrecht erhalten – diese aber gibt es nicht mehr. Es
wird unmöglich werden, die Risse in der Kultur zu übertapezieren.“
Und irgendwann wird es den Leuten dämmern, dass anstatt eines „Kulturwandels“ eine kulturelle Katastrophe stattgefunden hat.
Original: https://cfrankdavis.wordpress.com/2015/07/26/not-cultural-change-but-cultural-division/
FB-NWR: https://www.facebook.com/groups/NetzwerkRauchen/permalink/10152857516141595/
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