(Originaltitel: Andrei Sakharov on Radioactive Fallout)
„Der Konstrukteur der 50-Megatonnen-‚Zar-Bombe‘ von 1961 [der sowjetischen AN602, der stärksten jemals gezündeten Wasserstoffbombe] war Andrei Sacharow. Einige Jahre zuvor war Sacharow nachdenklich geworden über die Auswirkungen des radioaktiven Niederschlags, und 1958 hatte er ein Schriftstück veröffentlicht, in dem er die Zahl der menschlichen Opfer nachfolgender Generationen abschätzte.
Er glaubte, dass die Zar-Bombe, obwohl über unbewohntem Gebiet abgeworfen, letztendlich 500.000 bis 1.000.000 Menschen das Leben kosten würde.“
Sacharow wird
zitiert, er sei nach dem Erfolg seines sowjetischen
Wasserstoffbombentests von 1955 »mehr und mehr besorgt über die
biologischen Auswirkungen von Atomtests … Die langfristigen
biologischen Folgen (insbesondere von atmosphärischen Tests, bei denen
sich der radioaktive Niederschlag in der ganzen Hemisphäre verteilt) ist
vorhersagbar und die Gesamtzahl der Opfer kann mit einiger Genauigkeit
berechnet werden.«
Und:
»Ich habe geltend gemacht, dass Krebs und
Schädigungen des Immunsystems (mit vorzeitigem Tod in der Folge) von
Auswirkungen ohne jede Dosisuntergrenze kommen könnten … und ich habe
darauf hingewiesen, dass eine weltweite Zunahme an Mutationen von
Bakterien und Viren ein wichtiger Faktor bei der Ausbreitung solcher
Krankheiten wie Diphterie im 19. Jahrhundert waren und dass
Niedrigstrahlung zur weiteren Erhöhung der Mutationsrate führen könne.«
Frank:
„Nachdem Sacharow gegen Atomtests in der Atmosphäre zu protestieren begonnen hatte, verkrachte er sich mit Chruschtschow und wurde nach Gorki verbannt, wo er unter Beobachtung gehalten wurde.
In meinem Artikel ‚The Fallout Hypothesis‘ [von 2010; liegt nicht als Übersetzung vor] hatte ich mich mit der Idee beschäftigt, dass radioaktiver Niederschlag die Ursache der Zunahme der Krebserkrankungenszahlen sein könnte. Sacharow scheint eine weitaus umfassendere Vorstellung gehabt zu haben, indem er nicht nur an direkt von der Strahlung ausgelösten Krebs dachte, sondern indirekt an alle Arten weiterer Krankheiten über sehr lange Zeiträume hinweg.
Im Oktober 1963 unterzeichneten die Sowjetunion, die USA und Großbritannien den Limitierten Teststoppvertrag, der Atomtests auf unterirdische beschränkte. Und 3 Monate später, im Januar 1964, veröffentlichte Luther Terry, der amerikanische Staatssekretär der Gesundheitswesens, seinen Bericht, nach dem Zigarettenrauchen die Ursache für Lungenkrebs sei.
Vielleicht
war das nicht bloß Zufall. Wenn radioaktiver Niederschlag bereits als
Krebsursache bekannt war, war es vielleicht nötig, einen anderen Grund
für Lungenkrebs zu finden (und offensiv dafür zu trommeln), wenn die
Regierungen künftig nicht verklagt werden wollten. Und Zigarettenrauchen
war der Hauptkandidat. Nein, dein Lungekrebs kommt nicht vom
radioaktiven Niederschlag, sondern von deiner Raucherei. Und nachdem die
Krebstoten immer noch mehr wurden, als die meisten Leute mit dem
Rauchen schon aufgehört hatten, wurde es notwendig zu entdecken, dass
Tabakrauch ja noch viel gefährlicher sei als angenommen, und die
Gefahren des Passivrauchs wurden zur Einführung umfangreicher
Rauchverbote herangezogen. Darüber hinaus wurde es erforderlich,
Alkohol, Fleisch und eine beliebigen Anzahl weiterer gängiger
Verbrauchsprodukte als krebserregend einzustufen. Nein, dein Krebs kommt
nicht vom radioaktiven Niederschlag, sondern von deinen Cheeseburgern
und deinen Specksandwiches.
Bist an allem selber schuld.
So lautet die Botschaft seither.“
Original: https://cfrankdavis.wordpress.com/2015/11/20/andrei-sakharov-on-radioactive-fallout/
NWR-FB: https://www.facebook.com/groups/NetzwerkRauchen/permalink/10153049059131595/
Frank Davis auf der Netzwerk Rauchen – Facebook-Gruppe: https://www.facebook.com/groups/NetzwerkRauchen/search/?query=frank%20davis