ICH SETZTE MICH EINMAL

ICH SETZTE MICH EINMAL

Frank Davis auf Deutsch

(Originaltitel: I Once Sat Down)

Ein Leserbrief in einer schottischen Zeitung (vorausgehend erwähnt wird ein Brief einer Frau Duffy, Geschäftsführerin der Antiraucherorganisation ASH Scotland, dies ist eine Antwort darauf):

„Die Antiraucherlobby verwehrt den Rauchern schon lange die Möglichkeit, unter Leute zu kommen, und stellt uns dar, als müssten wir eine niedrigere Wesensform sein.

Denn wie könne jemand weiterrauchen, wenn diese Bilder auf den Zigarettenpackungen prangen? Wir müssen blöd sein … bloß haben etliche dieser Bilder mit dem Rauchen gar nichts zu tun, sondern mit etwas, was anderweitig Leuten passiert ist, die zufällig geraucht haben.

Antirauchertum ist ein Geschäft mit großem Geld, das mit der Förderung der Vorstellung zu machen ist, dass das Aufhören schwierig ist. Wir Raucher sollen mit einer Mischung aus mitleidiger Wut und Heuchelei darüber betrachtet werden, wie willensschwach wir sind.

Ich setzte mich einmal auf eine öffentliche Bank in Glasgow, um auzuruhen und eine Zigarette zu rauchen. Das kommt recht oft vor bei mir, denn ich brauche 16 Pillen pro Tag, damit ich überhaupt herumlaufen kann. Auch jemand anders wollte auf der Bank sitzen – eine Antiraucherperson, die mich beschimpfte und mir klipp und klar sagte, ich solle weitergehen, damit sie hier sitzen könne. Das ist die Sorte von Leuten, die die Antiraucherlobby züchtet. Und unsere Politiker, die das alles zu Gesetzen gemacht haben, stützten das ab. […]

Vielleicht sollten sich Frau Duffy und das britische Parlament mal das Werk meines Freundes und Mentors John Bellany ansehen, der seinerzeit oft gesagt hat: Wir müssen zurücktreten, die Leinwand betrachten und eine Zigarette rauchen, wenn wir herausfinden wollen, ob etwas zu verbessern ist oder nicht.

Alex Flett“

Frank dazu:

»Solcherlei Geschichten bringen mich auf die Palme. Jemand setzt sich auf eine Bank um eine Zigarette zu rauchen und wird von einem Antiraucher-Wichtigtuer beschimpft.

Die Namen Alex Flett und John Bellany brachten bei mir keinen Groschen zum Fallen, aber es sah mir danach aus, als seien sie Künstler, also sah ich mich online ein bisschen um und erfuhr mehr über sie. Bald fand ich auch ein paar Bilder von Alex Flett, sogar seine Webseite und Biografie.
Mehr noch fand ich über John Bellany heraus, den anderen Künstler, der vor zwei oder drei Jahren im Alter von 71 starb.

Hier haben wir also zwei schottische Künstler, beide Raucher, und beide mit eigenen Wikipedia-Artikeln, Menschen aus Fleisch und Blut mit eigener Geschichte und Zitaten und Gemälden.
Ich wette darauf, dass sie der Welt weit mehr gebracht haben als jemals eine Frau Duffy oder diese motzende Person auf der Sitzbank.«

Original: https://cfrankdavis.wordpress.com/2016/01/27/i-once-sat-down/

Frank Davis auf der Netzwerk Rauchen – Facebook-Gruppe: https://www.facebook.com/groups/NetzwerkRauchen/search/?query=frank%20davis

Red.