Corona – ein Nichtrauchervirus?

Corona – ein Nichtrauchervirus?

Bild von Mylene2401 auf Pixabay

Nicht nur in China, auch in den USA sind wenige Raucher unter den Corona-Patienten. Dennoch werden anderslautende Fake News verbreitet.

Immer deutlicher tritt ein Muster hervor. Wir hatten schon die Studienresultate aus China präsentiert, nach denen von den untersuchten Corona-Patienten nur 6-15 Prozent (Ex-) Raucher sind, während angesichts der Geschlechterverteilung ein viel höherer Anteil zu erwarten wäre.

Nun bestätigen amtliche Zahlen aus den USA dieses Bild.

Bei einem Raucheranteil von 15 Prozent und 29 Prozent Ex-Rauchern in den USA (Umfrage vom vergangenen Jahr) findet man

  • unter den Patienten ohne stationäre Behandlung nur 1,2 Prozent Raucher (und 1,5 Prozent Ex-Raucher)
  • unter den Patienten in stationärer Behandlung ohne Intensivmedizin nur 2,1 Prozent Raucher (und 4,3 Prozent Ex-Raucher)
  • unter den Patienten in intensivmedizinischer stationärer Behandlung nur 1,1 Prozent Raucher (und 7,2 Prozent Ex-Raucher)

Also nur ein kleiner Bruchteil dessen, was wir sehen würden, wenn Raucher und Nichtraucher gleich betroffen wären. Ganz offensichtlich besteht für Tabakraucher (auch für ehemalige) ein niedrigeres Risiko, zu erkranken. Denkbar wäre, dass sie sich ebenso anstecken wie Nichtraucher, die Infektion aber viel, viel häufiger völlig asymptomatisch oder nur ganz leicht verläuft.

Dr. Carl V. Philipps, amerikanischer Experte für Schadensbegrenzung bei Tabakprodukten, sieht hier eine Schutzwirkung von der Größenordnung „‚Jeder sollte für ein paar Monate mit dem Rauchen anfangen, bis die Pandemie nachlässt.‘

Eine erste deutsche Studie (Aachener Universitätsklinikum) mit überschaubarer Fallzahl weist lediglich 6 Prozent Raucher und 10 Prozent Ex-Raucher unter den Patienten aus.

Dennoch lesen wir Fake News, dass für Raucher ein höheres Risiko bestünde, sich zu infizieren. Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere übliche Verdächtige der Antiraucherfront entblöden sich auch sonst nicht, postfaktischen Unsinn zu verbreiten, wenn es gegen den Tabak geht. Da versuchen sie eben, die Pandemie für ihre Zwecke zu missbrauchen, wenngleich die Fakten gegen sie sprechen. Die allermeisten Tabakraucher scheint das übrigens unberührt zu lassen, es wird eher mehr geraucht – weil man in Kurzarbeit oder im Home Office mehr Zeit hat und viele Einrichtungen mit gesetzlichen Rauchverboten derzeit geschlossen sind.

Gut ist gerade jetzt, dass in Pflegeberufen der Raucheranteil recht hoch liegt. Dadurch sind genügend Kranken- und Altenpfleger hinreichend gesund, um ihrer wichtigen Tätigkeit nachzugehen.

Netzwerk Rauchen sagt: Es besteht keine Veranlassung, mit dem Rauchen aufzuhören oder es zu reduzieren. Im Gegenteil. Wir unterstützen außerdem Forderungen, bald nach Ostern Kneipen und andere Einrichtungen wieder zu öffnen. Generell sollte die jetzige Situation Anlass sein, verbreitete Vorurteile über Tabakgenuss und Gesundheit über Bord zu werfen.

Das Thema kann auch im Forum Rauchen und Genuss diskutiert werden.

Red.