DIE ERFINDUNG DER TOTEN

DIE ERFINDUNG DER TOTEN

Frank Davis auf Deutsch

(Originaltitel: Inventing The Dead)

„Von Dmitry Kosyrev bekam ich heute in einer E-Mail, in der er sich fragte, wo all die Millionen toten Raucher herkommen:
»Ich möchte wissen, wie sie all diese Millionen Toten zählen.«

Und ich antwortete:

»Es gibt keine ‚Millionen Toten‘. Es gibt keine Leichenhallen voll toter Raucher. Da werden in Wirklichkeit überhaupt keine Leichen gezählt.
Das sind alles völlig imaginäre Tote, hervorgezaubert mit Hilfe der Mathematik.

Schritt 1: Man nehme ein ‚relatives Risiko‘ aus irgendeiner Studie über Kinder, die an, sagen wir mal, Passivrauch sterben. Ein relatives Risiko von 1 ist überhaupt kein Risiko oder dasselbe wie bei allem anderen. Ein relatives Risiko unterhalb von 1 ist ungefährlicher, eines über 1 ist weniger ungefährlich. Nehmen wir an, das relative Risiko sei 1,13. Das ist ein 13 % höheres Risiko.

Schritt 2: 13 % sieht nicht nach einem besonders erhöhten Risiko aus, also braucht man jetzt die Leichen. Im betreffenden Land gibt es, sagen wir mal, 13,6 Millionen Kinder. Wenn diese Kinder ein 13 % höheres Risiko haben, an Passivrauch zu sterben, dann (und hier kommt die Mathematik!) sind das 0,13 mal 13600000 = 1768000 tote Kinder! Wie schockierend!

Schritt 3: Nun, da man 1,8 Millionen tote Kinder hat (fast ZWEI Millionen!), vergleicht man die Zahl mit echten Toten aus Verkehrsunfällen, Zugunglücken usw. Das sind nun Zahlen von echten Leichten in Leichenschauhäusern. Sagen wir, da sind 51.200 Straßenverkehrstote, 2300 Opfer von Flugzeugabstürzen, 786 Ertrunkene. Also schreibe man einen Zeitungsartikel, dass ‚Jedes Jahr mehr Kinder an Passivrauch sterben als aus allen anderen Gründen zusammen‘. Die Zeitung wird die Zahlen nicht überprüfen. Reporter können nicht multiplizieren.

Schritt 4 (optional): Man mag besorgt sein, vielleicht ZU VIELE tote Kinder zu haben. Es könnte etwas unglaubhaft sein, dass fast zwei Millionen Kinder an Passivrauch gestorben sind. Kein Problem. Man gehe einfach zurück zu Schritt 1 und wähle ein geringeres relatives Risiko. Sagen wir, 1,003. Jetzt ergeben 0,003 x 13600000 = 40800. Über 40.000 tote Kinder!!! Das sind fast so viele wie die Straßenverkehrstoten. Aber eine viel glaubhafter erscheinende Zahl.

Prinzip verstanden?
Der Betrug liegt letztlich darin,  hochgerechnete Zahlen als gemessene auszugeben oder zumindest bei den Leuten den Eindruck zu erwecken, dass sie gemessen seien und Millionen von Toten in Leichenhallen liegen mit einem Schildchen am Großen Zeh, auf dem steht: ‚Tod durch Passivrauch‘. Es gibt sie nicht. Es gibt nicht mal solche mit ‚Tod durch Rauchen‘ auf dem Schildchen.«

Rückblickend hätte ich noch in einem ‚Schritt 0‘ erklären können, wie man auf die relativen Risiken kommt.

»Schritt 0: Man möchte herausfinden, wie hoch das Risiko für das Leben der Kinder ist, in einem Raucherhaushalt zu wohnen. Zunächst suche man eine Kontrollgruppe mit 20 Nichtraucherhaushalten und ermittle, wie viele Kinder sie begraben haben. Sagen wir, die 20 Nichtraucherhaushalte bringen es auf 30 tote Kinder. Dann suche man 20 Raucherhaushalte und finde heraus, wie viele tote Kinder sie haben. Sagen wir, es sind 31. Also ist das relative Risiko eines Lebens im Raucherhaushalt 31/30 oder 1,033, vorausgesetzt, man hat andere Todesursachen wie Feuerwaffen, Küchenmesser und Nudelhölzer bereits herausgerechnet und sichergestellt, dass sie in allen Haushalten gleichermaßen verteilt sind. Und da haben wir unser relative Risiko: 1,033.«

Natürlich ist es etwas komplizierter, aber im Grunde funktioniert die Erfindung der Toten so. Und wenn man die Zahl dieser imaginären Toten mit Rauchverboten reduzieren kann, ‚rettet man Leben‘, ganz klar.“

Original: https://cfrankdavis.wordpress.com/2015/10/11/inventing-the-dead/

NWR-FB: https://www.facebook.com/groups/NetzwerkRauchen/permalink/10152992334181595/

Frank Davis auf der Netzwerk Rauchen – Facebook-Gruppe: https://www.facebook.com/groups/NetzwerkRauchen/search/?query=frank%20davis

Red.