VINCENT, ANGEPASST

VINCENT, ANGEPASST

Frank Davis auf Deutsch

(Originaltitel: Adjusting Vincent)

Frank zitiert aus einem Blogbeitrag von Chris Snowdon zu einer Klage gegen verschiedene Hollywood-Studios wegen Raucherszenen in Filmen:
„Im Zeitraum von 2012 bis zur Gegenwart habe das Filmbewertungssystem der Beklagten tausende von Filmen mit Tabakabbildungen als unbedenklich für Kinder unter 17 Jahren ohne Erwachsenenbegleitung eingestuft und zertifiziert und damit über 1,1 Millionen Kinder unter 17 Jahren nikotinabhängig gemacht und letztlich den vorzeitigen Tod von 360.000 solcher Nikotinabhängiger verursacht.“

Frank:

»Es ist allgemein bekannt, dass Kinder unter 17 Jahren, wenn sie Tabakabbildungen in irgendeinem Film sehen, nikotinabhängig werden.
Allerdings sind solche Bilder in Filmen in der Regel flüchtig, dauern nur ein paar Sekunden oder noch weniger. Dies ist nicht der Fall bei Standbildern wie Fotos und Gemälden. Und wenn eine Gruppe von unbeaufsichtigten Schulkindern solche Bilder näher betrachten, müssen sie jede darin enthaltene, dauerhafte Tabakdarstellung darin erblicken – was Standbilder viel suchtauslösender macht als jeder Film.

Ein Beispiel für ein solches Bild ist Vincent van Goghs ‚Vincents Stuhl mit Tabak und Pfeife‘ in der Londoner Nationalgalerie.

[Bild 1: van Goghs Original; hier auf Facebook eingeblendet]

Das Gemälde wird gelegentlich zusammen mit einem anderen mit Gauguins Stuhl gezeigt, belegt mit harmlosen Kerzen und Büchern.

Völlig klar, dass Vincents Stuhl normalerweise hinter Jalousien oder Vorhängen gehalten werden sollte (zusammen mit Rauchverbotsschildern und Aufsehern), um minderjährige Kinder davor zu bewahren, den Tabak und die Pfeife zu sehen und süchtig zu werden.

Eine andere Möglichkeit allerdings, mit der teure Vorhänge und Aufseher zu umgehen wären, wäre eine kleine Übermalung des Stuhls und damit die Entfernung von Tabak und Pfeife und ihre Ersetzung durch einen anderen passenden Blickfang. Aber welchem?

„… Vincent malte das Werk _bevor_ er sein Ohr verstümmelte, malte nach seinem Krankenhausaufenthalt aber daran weiter. In einem seiner ersten Briefe danach schrieb er an seinen Bruder Theo: ‚Heute gerade habe ich an seinem [Gauguins Stuhls] Pendant gearbeitet, meinem eigenen leeren Stuhl, einem weißen Holzstuhl mit einer Pfeife und einem Tabakbeutel.“

Eine vollkommen authentische Verbesserung könnte also sein, den Tabak durch ein blutiges Ohr auf einem Taschentuch zu ersetzen und die Pfeife leicht zu modifizieren, so dass sie aussieht wie, sagen wir mal, eine Schnecke, die sich daran nährt, gemalt in van Goghs sinnenfreudiger Weise.

[Bild 2: Franks Bearbeitung; im Kommentar hinzugefügt]

‚Stuhl mit Ohr fressender Schnecke‘ wäre ein viel gesünderes, tabakfreies Bild, das Schulkinder unbeaufsichtigt beliebig lang betrachten könnten, ohne jede Angst vor Sucht als Folge.

Wir sollten jetzt der Beauftragung eines kompetenten Künstlers für ein, zwei Stunden durch die Londoner Nationalgalerie entgegensehen, um die erforderlichen Änderungen auszuführen.

Original: https://cfrankdavis.wordpress.com/2016/03/04/adjusting-vincent/

NWR-FB-Permalink: https://www.facebook.com/groups/NetzwerkRauchen/permalink/10153233641056595/

Frank Davis auf der Netzwerk Rauchen – Facebook-Gruppe: https://www.facebook.com/groups/NetzwerkRauchen/search/?query=frank%20davis

Red.