
(Originaltitel: Dodgy Research)
»Drei Artikel, die ich heute auf Facebook gefunden habe, alle dasselbe aussagend, kommentarlos präsentiert:
1):“Schockierender Bericht von medizinischen Insidern
Eine schockierende Anerkenntnis des Herausgebers der angesehensten medizinischen Zeitschrift der Welt, The Lancet, wurde von den Mainstream-Medien regelrecht ignoriert. Dr. Richard Horton, Chefredakteur des Lancet, veröffentlichte kürzlich eine Erklärung, dass eine schockierende Menge publizierter Forschungsergebnisse bestenfalls unzuverlässig sind, wenn nicht völlig falsch oder gar betrügerisch.
‚Ein großer Teil der wissenschaftlichen Literatur‘, erklärt Horton, ‚die Hälfte vielleicht, könnten schlicht unwahr sein. Behaftet mit Studien mit geringem Probenumfang, dürftigen Auswirkungen, ungültigen Forschungsanalysen und eklatanten Interessenskonflikten, gepaart mit einer Fixierung auf das Einschwenken in modische Trends zweifelhafter Bedeutung, hat die Wissenschaft eine Wende in Richtung Finsternis vollzogen.'“
2):“Warum die meisten publizierten Forschungsergebnisse falsch sind
John P. Ioannidis
Zusammenfassung
Es wächst die Besorgnis, dass die meisten aktuell veröffentlichen Forschungsergebnisse falsch sind. …
Simulationen
zeigen auf, dass es für die meisten Studiendesigns und -ansätze gilt,
dass das Endergebnis eher falsch als richtig sein wird. Darüber hinaus
mögen in vielen wissenschaftlichen Bereichen Forschungsresultate oft nur
Maßstab für die vorherrschende Voreingenommenheit sein.“
3):
„…
Diese Frage war zentral in Iohannidis‘ Laufbahn. Er ist das, was als
Meta-Forscher bekannt ist, und wurde zu einem der weltweit führenden
Experten für die Glaubwürdigkeit der medizinischen Forschung. Er und
sein Team haben immer wieder auf vielerlei Art gezeigt, dass vieles von
dem, was biomedizinische Forscher aus veröffentlichen Studien
schlussfolgern – Schlussfolgerungen, die die Ärzte im Bewusstsein haben,
wenn sie Antibiotika oder Blutdruckmittel verschreiben oder wenn sie
uns raten, mehr Ballaststoffe und weniger Fleisch zu essen oder wenn sie
Operationen bei Herzerkrankungen oder Rückenschmerzen empfehlen –
irreführend, übertrieben, und oftmals schlichtweg falsch ist. Er hält
bis zu 90 % der veröffentlichen medizinischen Informationen, auf die
Ärzte sich berufen, für fehlerhaft. …
Iohannidis ist vielleicht einer der einflussreichsten derzeit lebenden Wissenschaftler. Doch trotz all seines Einflusses sorgt er sich, dass die medizinische Forschung so tiefgreifend mangelhaft und so gespickt mit Interessenskonflikten ist, dass sie chronisch resistent gegen Veränderungen ist – ja sogar dagegen, öffentlich das Vorhandensein eines Problems überhaupt einzugestehen.«
Original: https://cfrankdavis.wordpress.com/2016/03/06/dodgy-research/
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