DIE PILLENSCHLUCKER
(Originaltitel: The Pill Poppers)
Die „Daily Mail“ berichtet
(„EXKLUSIV“!) über die Auskünfte des ehemaligen Drogenhändlers von
Prince, wie dieser durchaus mal 40.000 Dollar auf einmal für eine
Lieferung von – hochgradig süchtig machenden – Drogen hingeblättert habe
usw.
Der Musiker habe unter furchtbarem Lampenfieber gelitten und die Bühne ohne diese Mittel nicht betreten können.
Und er habe eine Ärztephobie gehabt, sich also nicht auf legalem Weg ein Rezept besorgen können.
Frank:
»Das
wirft für mich die Frage auf, wie viele andere Künstler legale
Medikamente brauchen, nur um auf die Bühne zu kommen und ihre Leistung
zu erbringen. Und wie viele Sportler. Und wie viele vollkommen normalen
Leute, um nur durchs alltägliche Leben zu kommen. Ohne dass jemand davon
weiß.
Ich habe tatsächlich den Eindruck, dass die Leute in Orten
wie San Francisco vielleicht nicht mehr rauchen, sich aber stattdessen
großteils Pillen einwerfen.
Wie viele davon sind ‚hochgradig süchtig machend‘? Und wie viel verdienen Pharmafirmen daran?
Wir
Raucher mögen als Junkies verachtet werden, weil wir sichtbar etwas
anzünden und den Rauch davon wegblasen. Aber wenn man nur hier und da
diskret eine Tablette einnimmt, erfährt keiner, dass man ein noch viel
schlimmerer Junkie ist als jeder Raucher. Das scheint bei Prince so
gewesen zu sein:
„Er war immer ein Tablettenmensch“, sagte Dr. D.,
„deshalb hat ihn nie jemand mit Drogen gesehen. Er hat nie gespritzt
oder Koks geschnupft.“
Uns wird gesagt, es gäbe eine
„Tabakepidemie“, aber ich frage mich, inwieweit das dazu dient, eine
andere, viel größere Epidemie des Pillenschluckens zu vertuschen, mit
Big Pharma als Großlieferant für hochgradig süchtig machende Stoffe und
Ärzten als ihre völlig legalen Dealer.
Ich nehme derzeit null
verschreibungspflichtige Medikamente. Keinerlei Tabletten. Ich trinke
den ganzen Tag nur Tee und rauche Zigaretten und nehme ein paar Schluck
Whisky zu mir als nächtlichen Absacker – und ich bin ein Geächteter, den
Ihre Kinder besser nicht zu sehen kriegen sollten. Wenn ich die
Zigaretten gegen Nikotinpflästerchen eintauschen würde und den Whisky
gegen Schlaftabletten, dann wäre ich wieder ein achtbares Mitglied der
Gesellschaft, nur trüge ich dann ein neues und vielleicht noch
heftigeres Bündel an Süchten wie vorher herum.
Aber es geht mir
nicht darum, achtbar zu sein. Ich bevorzuge Tee und Whisky, weil ich sie
echt genieße. Ich kann mich nicht erinnern, jemals die Einnahme einer
Tablette genossen zu haben.
Wenn alle einmal auf Tabletten sind
und selbst die Ernährung aus direkter Injektion von NutriProxin™ in den
Magen innerhalb von knapp fünf Sekunden besteht, wird es keine Kneipen
oder Cafés oder Restaurants mehr geben und keine Einladungen zum
Abendessen oder Teezeremonien. Und kein Gefühl mehr für Geschmack oder
Geruch oder Konsistenz. Und unsere Welt wird eine gesellschaftlich
komplett zerbröselte sein.«
Original: https://cfrankdavis.wordpress.com/2016/04/26/the-pill-poppers/
Frank Davis auf der Netzwerk Rauchen – Facebook-Gruppe: https://www.facebook.com/groups/NetzwerkRauchen/search/?query=frank%20davis