No-smoke-Areas – das Virus der Bevormundung

No-smoke-Areas – das Virus der Bevormundung

Bild von Vojtěch Kučera auf Pixabay

In vielen Innenstädten besteht wegen der Corona-Maskenpflicht faktisch ein Rauchverbot für ganze Straßenzüge.

Ständig prasseln neue restriktive Corona-Verordnungen auf uns herein. Seit Oktober gehört dazu der Maskenzwang in vielen Fußgängerzonen oder auf Bürgersteigen von belebten Straßen, gerade in Großstädten. Dabei spielt keine Rolle, ob sich schon jemand nachweislich an vorbeieilenden Passanten angesteckt hat, denen er beim Shoppen kurz begegnet ist. Das bedeutet auch, dass je nach Lesart dort das Rauchen und das Dampfen komplett verboten sind, sofern man dafür die Gesichtsbedeckung abnimmt. Im größten Bundesland NRW teilt das Gesundheitsministerium mit, dass zwar zum Essen und Trinken Ausnahmen gelten können, beim Rauchen aber keineswegs.

Da wird die Tabakbekämpfung wohl frohlocken, dass über die Hintertür solche Draußen-Rauchverbote eingeführt werden konnten. (Ähnlich wie an Bahnsteigen.) Gesetzliche Verbote, die an der frischen Luft gelten, bestehen bisher – je nach Bundesland – für Schulhöfe, Außengelände von Kindertagesstätten und Spielplätze.

Wie bei coronapolitischem Paternalismus üblich, stehen die Mittel in keinem Verhältnis zum angeblichen Zweck. Netzwerk Rauchen lehnt diese Eingriffe in die persönliche Freiheit und Selbstbestimmung ab. Hinzu kommt: Während man an einer Schutzwirkung der Gesichtsmasken durchaus zweifeln kann, bedeutet Tabakrauchen weniger Risiko einer Covid-19-Ansteckung bzw. eines schweren Verlaufs. Auch wenn manche immer noch einen gegenteiligen Eindruck erwecken wollen. (Ironischerweise gab es Fall von Coronamasken, die wegen möglicherweise krebserregender Stoffe zurückgerufen wurden.)

Zigarette statt Maske wäre das Gebot der Stunde.

Statt Raucher weiter knechten zu wollen, sollte man bedenken, dass die Auswirkungen des Coronavirus – für wie bedeutsam man sie auch immer halten mag –, größer ins Gewicht fielen, gäbe es weniger Raucher. Und hätte man durch gesetzliche Schikanen und gesellschaftlich-medialen Druck nicht so viele zum Aufhören gebracht, gäbe es folgerichtig weniger Probleme mit Corona-Erkrankungen. Spiegelt sich das eigentlich in den Zahlen wieder, sprich: Gibt es mehr schwere Coronafälle oder -tote in Ländern mit niedriger Raucherquote? Leider finden wir hierzu keine seriöse Zahlenbasis vor, mit der wir arbeiten könnten. Je nach Land wird (viel) mehr oder weniger getestet, anders getestet, die Aussagekraft der Tests ist fraglich, als Coronatote werden auch Menschen gezählt, die nur „mit“ und nicht „an“ diesem Erkältungsvirus gestorben sind. Damit ist keine Vergleichbarkeit gegeben.


MIB